5.000 Euro für generationsüber-greifendes Engagement 2016
Johann Bünting-Stiftung überreicht Förderpreis 2016
Es ist bereits das neunte Mal, dass Projekte in den Kategorien „Alt für Jung“ und „Jung für Alt“ ausgezeichnet werden sowie ein Förderpreis für ein Schulprojekt verliehen wird. Außerdem wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für herausragendes Engagement, dotiert mit 2.500 Euro, vergeben.
Ihr Einsatz ist unermüdlich, ihre Hingabe für die gute Sache unerschöpflich. Sie zeigen Größe, Stärke und Engagement für andere Menschen stets mit dem Ziel, ihnen schöne Momente zu bescheren, ihnen Beistand zu leisten und Mut zu geben. Dennoch bleibt das Wirken vieler dieser Helfer für die Öffentlichkeit oftmals im Verborgenen. Doch genau diesen Menschen, die im Ehrenamt eine Ehre sehen, gebührt große Anerkennung. Das ist auch der Gedanke des Johann Bünting-Förderpreises, den die Johann Bünting-Stiftung in diesem Jahr bereits zum neunten Mal vergibt.
Die Zahl der Bewerber war auch dieses Mal groß und die Wahl für die fünfköpfige Jury keine leichte. „Wir hatten wieder viele interessante Projekte unter den Vorschlägen, die uns bzw. die Jury wirklich begeistert haben“, erklärt Rolf Warnders, Vorstand der Johann Bünting-Stiftung. „Darum haben wir uns entschieden, in diesem Jahr neben den Preisen in den Kategorien „Alt für Jung“ und „Jung für Alt“ sowie dem Schulprojekt noch einen weiteren Sonderpreis für ein herausragendes Engagement zu vergeben.“
Die drei erstgenannten Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Sonderpreis mit 2.500 Euro. Es geht beim Johann Bünting-Förderpreis aber nicht nur darum, die Projekte finanziell zu unterstützen, sondern vor allem darum, das herausragende Engagement der ehrenamtlich engagierten Personen ein Stück weit in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu trägt auch die goldene Plakette bei, die die Preisträger bei der Verleihung der Auszeichnungen am Freitag, 20. Mai, erhielten. „Ehrenamtliche Arbeit wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger und wir wünschen uns, dass wir noch mehr Menschen zu diesem Dienst am Gemeinwohl motivieren können.“
Die Jury-Mitglieder fanden als Laudatoren einmal mehr die richtigen Worte, um auszudrücken, warum genau diese Projekte in diesem Jahr mit dem Johann Bünting-Förderpreis geehrt werden.
Preisträger des Johann-Bünting-Förderpreises 2016
„JuleA – Jung lehrt Alt“ (Preisträger Kategorie Jung für Alt, 5.000 Euro)
Das generationenübergreifende Generationenweiterbildungs- und Schülerqualifizierungsprojekt wurde Mitte 2008 an drei Arnsberger Realschulen eingeführt. Inzwischen sind weitere Kursorte im Hochsauerlandkreis etabliert. Mehr als 2.800 Teilnehmer haben bisher an dem Projekt teilgenommen.
Situations-/Urlaubsenglisch, Handy-/Smartphone- und PC/Tablet-Kunde sind die Kurse, die seit 2008 im Projekt „JuleA – Jung lehrt Alt“ an den Realschulen in Arnsberg angeboten werden. In dem Generationenweiterbildungs- und Schülerqualifizierungsprogramm, das inzwischen auch an vielen anderen Schulen im Hochsauerlandkreis und sogar im Ruhrgebiet durchgeführt wird, werden Menschen der Generation 55plus als „Seniorschüler“ von „Schülerlehrern“ in einem der Fächer in ihrer individuellen Lerngeschwindigkeit im 1:1-Unterricht begleitet. Für die älteren Menschen ergibt sich die Möglichkeit, des lebenslangen Lernens, die Schüler übernehmen Verantwortung als Lehrende, entwickeln Selbstständigkeit und Kreativität als Motivation für ihren eigenen Schulbesuch. Seit Beginn des Projektes haben mehr als 2.800 Teilnehmer (50 Prozent Seniorschüler und 50 Prozent Schülerlehrer) an „JuleA“ teilgenommen. Regelmäßig werden neue Projektteams ausgebildet, sodass sich „JuleA – Jung lehrt Alt“ immer weiter entwickelt und etabliert.
Klaus Hinzpeter (Preisträger Kategorie Alt für Jung 5.000 Euro)
Seit 43 Jahren ist Klaus Hinzpeter als Vorsitzender des Kinderschutzbundes Leer aktiv und hat es sich zur Aufgabe gemacht, benachteiligten Kindern zu helfen und Familien zu unterstützen. Seit der Gründung 1973 hat der den Kinderschutzbund Leer zu einem der größten Kinderschutzvereine in Deutschland entwickelt.
Gründer und Förderer, Motor und Mitstreiter – all das und so viel mehr ist Klaus Hinzpeter seit mehr als 43 Jahren für den Kinderschutzbund in Leer. Seit 1973 hat er diesen als Vorsitzender gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen und Mitarbeitern zu einem der größten Kinderschutzvereine in Deutschland entwickelt. Ein staatlich anerkannter Kindergarten mit Krippengruppe, ein Hort sowie viele zusätzliche Förderungen wie Sprachförderungen, ein Programm der Kreismusikschule Leer, das Programm „Fitti und Clever“ (bei motorischen Störungen) sowie ein Theaterprogramm für Schulkinder sind inzwischen etabliert. Beim Kinderschutzbund Leer arbeiten Menschen aus allen Generationen zusammen, um den Kindern das zu bieten, was in Familien selbstverständlich sein sollte – von der Schularbeitenhilfe bis zur Freizeitbeschäftigung. Klaus Hinzpeter hat sich von Beginn an unermüdlich für die Entwicklung des Kinderschutzbundes Leer eingesetzt – vom Werben um finanzielle Mittel bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.
Ausgezeichnetes Schulprojekt im Rahmen der Vergabe des Johann-Bünting-Förderpreises 2016
„Sofa Team“ – KGS Rastede (Preisträger Schulprojekt 5.000 Euro)
Die Schülerfirma bietet soziale Dienste für ältere Menschen an. Ein Jahr lang arbeiten die Schüler im Wege der Berufsorientierung und Profilbildung in einer solchen Firma und übernehmen dabei alle Aufgaben, die in einem „normalen“ Unternehmen anfallen. Das „Sofa Team“ besucht jeden Dienstag ältere Menschen zu Hause oder in den Senioreneinrichtungen der Gemeinde Rastede.
Der Name ist etwas irreführend, sagt das Sofa-Team der KGS Rastede über sich selbst. Denn hier geht es nicht um Stubenhocker, sondern um soziale Dienste für ältere Menschen. Für zirka zwei Stunden in der Woche besuchen die jungen Menschen der Schülerfirma Senioren. Sie klönen, basteln, spielen oder lesen, machen Gymnastik, gehen spazieren oder erledigen Botengänge und Gartenarbeiten. Zu besonderen Anlässen organisieren die Schüler auch Sommerfeste, Ausflüge oder geben Computerkurse. Dabei lebt das Sofa-Team ausschließlich von Spenden. Das Projekt schafft nicht nur ein Verständnis zwischen den Generationen, die Schüler lernen auch Fürsorge und Verantwortung und machen berufsrelevante Erfahrungen. Das Sofa-Team ist inzwischen zu einer festen Institution in Rastede geworden und eine Bereicherung für alle.
Sonderpreis für besonderes Engagement
Engergiebahn – TSG 07 Burg Gretesch (Sonderpreis 2.500 Euro)
Seit 2009 engagieren sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei dem Projekt. Im Fokus steht unter anderem das Thema gesunde, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung. Auch die Nutzbarmachung eines Schrebergartens und der Anbau von eigenem Obst und Gemüse gehören zum Programm.
Die „Energiebahn“ ist eine Abteilung der TSG 07 Burg Gretesch, in der sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ehrenamtlich und gesellschaftlich engagieren. Zum vielfältigen Tätigkeitsspektrum in dessen Fokus Themen wie gesunde Ernährung stehen, gehört auch das Projekt „Blaues Wunder im Grünen“. Hierbei geht es um die Nutzbarmachung und Bewirtschaftung eines Schrebergartens. Den Kindern wird dort die Vielfalt regionaler, ökologisch angebauter Lebensmittel näher gebracht. Gleichzeitig wird die Wertschätzung für regionale Produkte gefördert und der Spaß an Bewegung im Freien näher gebracht. Die Ernte aus dem Garten wird öffentlich verkauft, wodurch die Kinder und Jugendlichen auch Einblick in verschiedene Facetten der Arbeitswelt bekommen. Für dieses Jahr ist eine „Gartenzwerg-Gruppe“ für Kinder ab 5 Jahren geplant, die von den jugendlichen Teilnehmern betreut werden soll.